Als Kinder wussten wir um die besonders interessante Eigenschaft der etwas filzigen Kerne – ich kenne daher noch den Ausdruck „Juckpulver“. Das hat aber auch gestachelt und war im Kragen oder Ausschnitt der absolute Wahnsinn.
Die Natur ist so eine wunderbare Mutter und hält alles für uns bereit, was wir für ein gesundes Leben brauchen. Leider haben wir Menschen uns in den letzten 30 Jahren dank der zunehmenden Technisierung und Digitalisierung sehr weit von unseren tiefen Verbindungen zur Natur entfernt. Unsere Eltern und Großeltern konnten jedes Wehwehchen mit einem Hausmittel und einer Hühnerbrühe versorgen. Obwohl in der ländlichen Gegend immer noch ein starker Bezug zu Feld und Wald und Garten vorhanden ist, schwindet von Generation zu Generation auch hier mehr und mehr der alte Schatz des heilkundigen Wissens.
Alles wirkt überall – das heißt, nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele ist unsere Hagebutte oder deren Blüte eine Freude. Übrigens galt sie bei den Germanen als Symbol der Fruchtbarkeitsgöttin Freya.
Körper
Hagebutten sind sehr gut für unsere Gesundheit. Das Fruchtfleisch schmeckt säuerlich-herb. Am bekanntesten ist der Hagebuttentee, aber auch Hagebuttenmarmelade und Hagebuttenmark sind besonders schmackhaft. Hagebuttentee ist sehr wirksam bei Fieber, Verstopfung, Magenbeschwerden und wirkt leicht harntreibend (bei Harnwegserkrankungen und Rheuma kann er heilungsfördernd getrunken werden).
Durch einen hohen Gehalt an Lycopin wirkt die Hagebutte antioxidativ (Abbau Freier Radikale). Sie liefert außerdem viele Mineralstoffe wie Zink, Natrium, Phosphor, Magnesium und Kalzium. Bei Zahnfleischbluten und Parodontose (vorbeugend) kann der Tee als Mundspülung angewendet werden, da der hohe Gehalt an Vitamin C das Immunsystem und die Bildung von Bindegewebe unterstützt. Bei Arthrose und quälenden Gelenkschmerzen wird in der Medizin sogar Hagebuttenpulver als entzündungs- und schmerzlinderndes Naturheilmittel eingesetzt.
Der hohe Gehalt an Omega-3 Fettsäuren (gut für die Haut) und des Vitamins B1 (vermindert das Stresshormon Cortisol) sind weitere segensreiche Geschenke dieser kleinen roten Frucht.
Da sie allerdings auch Histamine enthält, kann sie bei dem Einen oder Anderen auch schon mal ein wenig allergisch wirken. Doch bei allem Entzücken über all diese Eigenschaften – auch Tee ist eine Droge und sollte nicht länger als 2 Wochen ohne Unterbrechung angewendet werden – wie heißt es doch?
„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“
Seele
Die Blüte der Hagebutte – Wilde Rose – wird in der Naturheilkunde in einem besonderen Herstellungsverfahren veredelt. Die Bachblütentherapie ist eine sanfte und besonders auch für Kinder gut geeignete Möglichkeit, sich in den unterschiedlichsten Stimmungs- und Lebensumständen wieder in Balance zu bringen.
Die Wilde Rose ist die Blüte der LEBENSLUST. Gerade in den Zeiten von Corona und Lockdown, Angst, Rückzug, Hoffnungslosigkeit, Apathie und Motivationslosigkeit bringt uns diese Blüte
„Neue positive Lebensmotivation, aus der heraus ein neues vitales Interesse am Leben erwächst“.
Mit weiteren Bachblüten kann man eine individuelle Mischung zu den blockierten Lebensumständen der Menschen (und übrigens auch Tiere …) in der Apotheke mischen lassen – ein Heilpraktiker kann u.a. helfen, die passenden Blüten zu finden.
Hagebuttentee selbst herstellen:
- Sammelzeit ist von September bis Januar – ab November sind die Früchte durch die ersten Fröste besonders süß
- Früchte waschen, Stiele und Blütenansatz entfernen
- Halbieren und mit einem kleinen Löffel die Kerne entfernen
- Nochmals waschen, um die kleinen Härchen zu entfernen
- Die Butten entweder dörren oder bei 40 Grad im Backofen 8 Stunden trocknen oder einige Tage in warmer Umgebung auf einem Blech
Zubereitung:
- 1-2 EL Hagebutten für 1 große Tasse mit heißem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen
…… und die Vögel freuen sich, wenn sie für den Winter noch ein paar Früchte am Busch finden.
Viel Freude beim Sammeln und Ausprobieren
wünscht
Elvira Volk
Heilpraktikerin Psychotherapie